Das Volontariat


Das wissenschaftliche Volontariat am Museum, in einer Kultureinrichtung oder in der Denkmalpflege ist eine qualifizierende Weiterbildung nach dem Hochschulstudium, die die Volontärin/den Volontär zu einer wissenschaftlichen Tätigkeit am Museum oder einer der o.g. anderen Institutionen befähigt. Auf der Grundlage des "Leitfadens für das wissenschaftliche Volontariat" des Deutschen Museumsbundes sowie der weiteren rechts aufgeführten Quellen haben wir im Folgenden die wichtigsten Fakten zum Volontariat für euch zusammengefasst.

Für neue Volontärinnen und Volontäre haben wir eine Willkommensmappe entwickelt, die alle wichtigen Infos kompakt zusammenfasst.


Ziele und Inhalte des Volontariats

 

Hauptziel des wissenschaftlichen Volontariats ist die Vermittlung wesentlicher Kenntnisse und Fähigkeiten in allen Aufgabenbereichen und Tätigkeitsfeldern eines Museums bzw. einer Kultureinrichtung. Das an der Universität erworbene Fachwissen wird dabei in der Praxis angewandt und individuell erweitert. Die Übertragung eigener (Teil-)Projekte befähigt zur eigenverantwortlichen Arbeit und ermöglicht eine fachliche Profilierung bzw. Spezialisierung.

Im Fokus stehen vor allem die klassischen musealen Aufgabenfelder Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln. Daneben fließen auch die Bereiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Museumsmanagement sowie Personal-, Finanz- und Rechnungswesen ein. In welcher Intensität diese Felder einbezogen werden, hängt von der Institution ab, bei der das Volontariat absolviert wird. Die Teilnahme an museumsrelevanten Tagungen und Fortbildungen ist ein wesentlicher Aspekt der Ausbildung und sollte daher im Rahmen von Dienstreisen ermöglicht werden. Ebenso wichtig ist die Teilnahme an den regelmäßigen Treffen des AK Volontariat Bayern sowie der Bundesvolontariatstagung. Sie dienen der Vernetzung und dem Austausch von Erfahrungen. Damit ein umfassender Einblick in alle Aufgabenbereiche und die Möglichkeit, Fortbildungen zu besuchen, gewährleistet sind, sollten diese Inhalte in einem schriftlich fixierten Curriculum festgehalten werden. 

Ein Muster für einen solchen Curriculum haben wir für euch auf Grundlage der Empfehlungen des Deutschen Museumsbunds erstellt. 


 Voraussetzungen und Dauer des Volontariats

 

Voraussetzung für das meist zweijährige wissenschaftliche Volontariat ist ein Hochschulstudium, das mit Magister bzw. Master oder Diplom abgeschlossen wurde. Zum Teil wird auch eine Promotion gewünscht, die dann in der betreffenden Stellenbeschreibung explizit als Voraussetzung aufgeführt ist. 

Von Seiten der Institution, an der das wissenschaftliche Volontariat absolviert wird, muss die Betreuung durch eine fest angestellte Vollzeitkraft mit wissenschaftlicher Ausbildung gewährleistet sein. Diese ist für die Betreuung und Ausbildung der Volontärin/des Volontärs verantwortlich.
Sicherzustellen sind überdies hinaus passende Rahmenbedingungen wie etwa ein eigener Arbeitsplatz mit zeitgemäßer Ausstattung. Auch sollte die Volontärin/der Volontär trotz aller Tätigkeiten noch Zeit finden, eigene Forschung zu betreiben. 


Rechtsstellung des Volontariats

 

Das wissenschaftliche Volontariat ist laut dem "Leitfaden für das wissenschaftliche Volontariat im Museum" des Deutschen Museumsbundes (2018) als Ausbildung anzusehen, die durch die Vorgaben des Berufsbildungsgesetzes geregelt wird. Die Basis des Beschäftigungsverhältnisses muss ein Arbeits- bzw. Volontariatsvertrag bilden, der u. a. Angaben zur Dauer des Volontariats, zu Arbeits-, Urlaubs- und Probezeit, zur Kündigungsfrist sowie zur Vergütung enthält.